KI-Übersetzertools können verhängnisvolle Fehler machen

Google-Übersetzer ist ein kein Ersatz-Dolmetscher! Das hat neulich ein Vorkommnis um die falsche Wiedergabe einer X-Nachricht des israelischen Premier-Ministers Benjamin Netanyahu gezeigt.

Falsche Google-Übersetzung führte zu einer weitreichenden Empörung in den sozialen Netzwerken. Es hieß übersetzt aus dem Hebräischen, dass die israelische Regierung eine jüdische Siedlung im Gazastreifen plane und eine Zwei-Staaten-Lösung dadurch unmöglich mache.

Wegen der falschen Übersetzung kursierten im Netzt verheerende Behauptungen:
„Netanyahu legt Grundstein für israelische Siedlung in Gaza, was erneut internationales Recht verletzt.“,
„Erst alle Warnhinweise ignorieren, dann die eigenen Leute abknallen, anschließend Gaza platt machen und heute schon deine neue Siedlung gründen“,
„Der Schlächter von Gaza beim Stehlen von Land“.
Der Google-Übersetzer führte die Nutzer auf die falsche Fährte. Sie dachten, dass Israel den durch den Hamas-Angriff vom 7. Oktober ausgelösten Krieg ausnutze, um eine Siedlung im Gazastreifen zu gründen. 

Wie ARD informiert, dass man bei der Nutzung der automatischen Google-Übersetzungsfunktion von X den folgenden Text zu lesen bekommt:
„Heute Abend wird im Gazastreifen der Grundstein für die Siedlung ‚Ofir‘ gelegt, benannt nach dem ehemaligen Vorsitzenden des Negev-Tor-Rats, dem verstorbenen Ofir Liebstein, der von der Hamas ermordet wurde. (…)“

Der richtige Inhalt lautet jedoch: Die von Netanyahu benutzte Bezeichnung beschreibt nicht die politische Einheit des Gazastreifens, sondern die gesamte Region, somit auch israelische Gebiete, die an der Grenze des Gazastreifens liegen. Denn auf israelischer Seite befindet sich auch die nun neu gegründete Siedlung „Ofir“. Es handelt sich also nicht um eine israelische Siedlung auf palästinensischem Gebiet. Die neue Siedlung in der Negev-Wüste wurde nach Ofir Liebstein benannt, dem ehemaligen Vorsitzenden des Regionalrats der Region, der während des Hamas-Angriffs am 7. Oktober ermordet wurde.

Also – erfreuliche Nachricht für Dolmetscher und Übersetzer: Die KI kann einen Menschen nicht ersetzen! Noch nicht.